Pia studiert Grundschullehramt und macht gerade ihr Staatsexamen. Danach will sie ihre freie Zeit nutzen und sich für Bildungsgerechtigkeit engagieren, bevor sie ins Referendariat startet.
Schon zu Beginn der Corona-Pandemie hat sie die gerade neu entstandene Initiative Lern-Fair (ehemals Corona-School) kennengelernt und seitdem zwei Grundschulkinder bei den Hausaufgaben und der Selbstorganisation während der Home-Schooling Zeit im 1:1‑Format unterstützt. Hier hat sie die Erfahrung gemacht: oh, das, was ich tue bringt richtig was. Denn immer wieder kamen Nachrichten von den Eltern: „Danke dir, das Kind kommt voran, das Kind verbessert sich.“
Praktisch war, dass alles online stattfand und sie ihre Hilfe von überall aus anbieten konnte, also auch von ihrem Elternhaus oder aus dem Urlaub.
Pia wollte mehr helfen und hat sich auf einen Aufruf gemeldet, sich in der Organisation von Lern-Fair einzubringen. Und schon beim ersten Video-Call merkte sie: hier will ich bleiben! Sie war begeistert von der Motivation des jungen Teams, das mit leuchtenden Augen durchaus auch Freitagabend, wenn andere im Club sind, die nächsten Aktionen plant. Der Wunsch, in der Gesellschaft etwas bewegen zu wollen, und die Überzeugung, dies auch zu schaffen, haben Pia von Anfang an überzeugt.
Mittlerweile hat sie mehrere Teams durchlaufen und kennt sich gut aus. Die Gleichberechtigung in den Teams und die Begeisterung für eine gemeinsame Sache geben ihr manchmal das Gefühl, in einem kleine Start-Up tätig zu sein und vieles bewirken zu können. Und so geht Pia auch an ihr aktuelles Projekt ran: den Lokalstandort München aufzubauen.
Denn während sie für ihr Staatsexamen lernen musste, ist ihr Engagement in den Hintergrund gerückt. Weil sie noch jung ist und jetzt viel Zeit hat, will sie diese erstmal in Lern-Fair stecken und sich weiter engagieren, denn „dafür brenne ich, da geh ich voll drin auf.“
Interview mit Pia Todtenhöfer, 21 Jahre