Lena war schon während der Schulzeit freiwillig als Tutorin und Schulsanitäterin aktiv, aber irgendwie war ihr das auch ein bisschen zu langweilig. Was sie im Alltag wirklich beschäftigte, war das Klima: hier wollte sie noch was dazu lernen und aktiv einen Beitrag leisten – auch die Demos von Fridays For Future waren ihr dabei nicht genug.
Als sie davon erfuhr, dass man nicht nur ein FSJ sondern auch ein FÖJ, ein freiwillig ÖKOLOGISCHES Jahr machen kann, hat sie sofort nachgeschaut, welche Einsatzstellen es in München gibt und sich beworben. Sie wollte noch nicht von zu Hause ausziehen und sich so richtig für einen Studiengang entscheiden – das konnte sie auch noch nicht.
Als sie dann bei der rehab republic anfing, wurden ihre Erwartungen weit übertroffen: wow, hier engagieren sich richtig coole Leute, die genauso wie ich, was tun wollen – anstatt in Resignation zu verfallen. Die Freiwilligen hier wollen mitreißen, Spaß haben und andere motivieren, auch im Kleinen Veränderungen anzugehen.
Nach einem Jahr FÖJ hat Lena das Gefühl, dass sie mehr gelernt hat als in der Schulzeit. Sie ist aus ihrer comfortzone rausgekommen, hat beim Plenum vor neuen Leuten Aktionen präsentiert und über Sachen nachgedacht, die sie vorher nie hinterfragt hatte. Was ihr besonders gefallen hat war, dass sie selbst Aktionen mitorganisieren konnte, wie z.B. eine Kleidertauschparty oder eine Schnippelparty (gemeinsam kochen und dabei Lebensmittel retten). Sie konnte hinter die Kulissen schauen und eigene Ideen einbringen, sich ausprobieren.
Was sich für sie persönlich geändert hat? Sie weiß jetzt, wie sie Stück für Stück in Richtung nachhaltiger leben gehen kann, ohne sich gleichzeitig dabei verrückt zu machen. Und sie ist selbstbewusster geworden: jetzt geht es erst mal mit interrail durch Europa und dann wird sie ins Ausland gehen und in Innsbruck Geografie studieren. Lena weiß jetzt, was sie will. Lena geht ihren Weg.
Interview mit Lena Baum, 19 Jahre