Mit ein­fa­chen Mit­teln die Welt ein Stück­chen bes­ser machen.

Foto von Sadik Orth

Nur zu Hau­se rum­sit­zen und stän­dig alles digi­tal? Sadik will mehr vom Leben: er will raus­ge­hen, neue Leu­te tref­fen und ein­fach was tun. Über sei­ne Schwie­ger­el­tern wur­de er auf den Ver­ein „round table Ingol­stadt“ auf­merk­sam, sei­ne ers­te Akti­on war in der Weih­nachts­zeit: Mit einem Stra­ßen­ver­kauf sam­mel­ten jun­ge Leu­te Geld, um die­ses an eine Initia­ti­ve wei­ter­zu­ge­ben, die Fami­li­en mit schwer­kran­ken Kin­dern unter­stützt.

Mit so ein­fa­chen Mit­teln Men­schen hel­fen? Das hat ihn gepackt!

So enga­giert er sich jetzt auch in ande­ren Pro­jek­ten, ins­be­son­de­re ist er Ansprech­part­ner für hey alter! Ingol­stadt. Ein Leh­rer kam auf ihn zu: Wir haben da einen Jun­gen, Halb­wai­se und mit wenig Geld, aber wahn­sin­nig talen­tiert im Pro­gram­mie­ren. Er ste­he kurz vor sei­nem Abschluss und nun ist sein Com­pu­ter kaputt­ge­gan­gen. Ob man da was tun kön­ne?

Na klar – bei hey alter! war der Leh­rer an der rich­ti­gen Stel­le. Das 10-köp­fi­ge frei­wil­lig enga­gier­te Team aus Ingol­stadt ver­mit­telt aus­ran­gier­te, aber noch funk­ti­ons­fä­hi­ge Com­pu­ter an Schüler:innen, die hier drin­gen­den Bedarf haben. Denn heut­zu­ta­ge braucht fast jedes Schul­kind einen Lap­top. Gut, dass es hier gro­ße Fir­men gibt, deren Lap­tops oft noch gar nicht so alt sind. Doch auch klei­ne­re Fir­men und Pri­vat­per­so­nen spen­den Com­pu­ter, um ihnen ein zwei­tes Leben zu geben.

Hey alter! gibt es bun­de­weit in ver­schie­de­nen Städ­ten. Die Akti­ons­grup­pen vor Ort tes­ten die Com­pu­ter, löschen ggf. übri­ge Daten, spie­len eine neue, lizenz­freie Soft­ware auf und über­ge­ben die Rech­ner meist über die Schu­len an die aus­ge­wähl­ten Kin­der.

Nach so einer Akti­on geht Sadik immer mit einem sehr guten Gefühl nach Hau­se: heu­te hat er sei­ne freie Zeit wie­der mal sehr sinn­voll genutzt. Und es kommt auch so viel Dank­bar­keit zurück, er erhält viel posi­ti­ve Reso­nanz. Da macht es ihm nicht viel aus, ein paar Stun­den wöchent­lich von sei­ner Zeit zu spen­den. Obwohl er Voll­zeit arbei­tet, neben­her stu­diert und auch schon 2 klei­ne Kin­der hat, bekommt er das alles unter einen Hut.

Denn er liebt es ein­fach, neue Leu­te ken­nen zu ler­nen, sich zu ver­net­zen im real life – und damit auch noch die Welt ein biss­chen bes­ser zu machen.

Inter­view mit Sadik Orth, 31 Jah­re, 08.09.2022